Meester: Meister der runden Merkmale

Vor über 23 Jahren hat Arie mit dem Züchten gemäß dem aAa-System angefangen. Es handelt sich um eine Methode, die aus Praxiserfahrungen und einem praktischen Blickwinkel auf die Kuh hervorgegangen ist. Alle Elemente einer Kuh stehen in Beziehung zueinander. Das muss in Balance sein, nur dann kann man funktionale Tiere züchten. „Ich behalte jedes Jahr 2 bis 3 Bullen und Meester stach sofort hervor ”, beginnt Arie seine Geschichte.

„Im Alter von etwa einem Jahr entwickelte sich der Bulle sehr stark und wurde der Code 561 schon schnell deutlich. Je weiter er sich entwickelte, desto mehr Progression und Aktivität legte er an den Tag. Er ist ein echter Herr und Meister der runden Merkmale”, erzählt Arie begeistert. Er fährt fort: „Code 1 finde ich jedoch auch wichtig. Die Leistungsbereitschaft und die Fresslust. Das ist kein Kriterium bei der heutigen genomischen Selektion.”

Ein guter Bulle muss in Balance und athletisch sein

„Seitdem ich mit Triple-A züchte, schaue ich mir die Kühe viel bewusster an”, fährt Arie fort. „Es erscheint einfach, aber je länger man mit der Methode arbeitet, desto mehr stellt sich heraus, wie komplex das System ist.” Auf die Frage, welchen Kriterien ein guter Bulle entsprechen muss, rufen Vater und Sohn im Chor: „Er muss schwarz sein.”

„Es wäre schön, wenn alle Kühe schwarz wären, aber die Qualität hat Vorrang gegenüber der Farbe Schwarz“, erklärt Arie lächelnd. „Außerdem muss ein guter Bulle in Balance und athletisch sein, der Umdreher muss zentral im Becken positioniert sein, er muss über einen kerzengeraden Rücken und kompakte Klauen verfügen.”

Meester bringt Balance in die Herde

Meester führt zuverlässige und einflussreiche Bullen in seiner Abstammung und kann deshalb viel für den Rinderhalter leisten. Dahingehend sind sich Arie und Gerwin einig. „Meester ähnelt seinem Vater sehr”, pflichtet Gerwin bei. „Er kann Balance in die Herde bringen. Das bestätigen die Malki- Töchter, von denen derzeit  27 in Milch stehen. Es sind sehr ausgewogene, aufmerksame Kühe. Eine Kuh, die besser in Balance ist, kann ihr genetisches Potential leichter ausschöpfen und damit bessere Leistungen erbringen.”

„Ich schätze es an K.I. SAMEN, dass die Qualität eines Bullen wichtiger gefunden wird als der schnelle  Generationsintervall”

Meisterliche Mutterlinie

Auch die Mutterlinie ist außergewöhnlich. Solidität, Leistungssteigerung und Nutzungsdauer sind Merkmale, die dort den Ton angeben. „Die Annas sind schon sehr lange auf unserem Hof”, setzt Arie seine Darstellung fort. „Dennoch fielen sie im jungen Alter nicht besonders auf.” Mit dem Älterwerden beeindruckte die Mutter von Meester jedoch immer mehr.

2019 gewann De Nautena Anna 121 (VG-87)* die Wahl zur besten Dauerleistungskuh in der ältesten Rubrik in der niederländischen Provinz Flevoland (NL). Mit ihrem erstklassigen Rahmen und Typ, ihren enormen Inhaltsstoffen und ihrer Persistenz stach die Bertil-Tochter am meisten hervor. Gerwin: „Mittlerweile hat sie über 110.000 kg Milch gegeben, mit einem durchschnittlichen Laktationswert von 117. Die 11 Jahre alte Kuh hat im Hinblick auf ihre Gestalt noch nichts eingebüßt. Sie verändert sich im Laufe der Jahre nur geringfügig.”

Qualität des Bullen ist wichtiger als der schnelle Generationsintervall

Nicht nur die Mutter von Meester besitzt ein stolzes Alter, auch Vater Malki hat kürzlich sein 10. Lebensjahr erreicht. „Ich schätze es an K.I. SAMEN, dass sie einen Bullen aus einer älteren Generation einsetzen. Die Qualitäten des Bullen sind wichtiger als ein schneller Generationsintervall. Die Qualitäten von Malki treten in Meester zutage”, pflichtet Arie bei. „Meester stammt aus einer 100 000 kg-Kuh des Jahrgangs 2011 und er hat eine Großmutter des Jahrgangs 2005”, erklärt er freudig.

Seniorenstall führt zu steigendem Laktationswert

Aufmerksamkeit für die älteren Kühe findet Arie sehr wichtig. 2012 hat er den Kuhstall mit einem Seniorenstall verlängert. Der Seniorenstall bietet mehr Platz für die Kühe, hat breitere Liegeboxen und Fressstellen, geräumigere Gänge und ein gutes Kimamanagement. „Meiner Meinung nach hat die separate Unterbringung älterer Kühe viele Vorteile”, sagt Arie. „In der Gruppe mit jüngeren Kühen herrscht jetzt mehr Ruhe und die Leistung wird positiv beeinflusst. Wenn man die Seniorenkühe von der Gruppe abgesondert hat, steigt ihr Laktationswert um 1 bis 2 Punkte. Es ist also in jeder Hinsicht günstig”, schließt Arie ab

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