Weltweite Zunahme der Jersey Rasse
Die Jersey Rasse wächst weltweit, auch in den Niederlanden und auf anderen Heimatmärkten. Während K.I. SAMEN in der Vergangenheit einen oder zwei eigene Jersey Bullen und darüber hinaus ein paar Importbullen anzubieten hatte, stieg die Zahl der Jerseys in den vergangenen Jahren enorm an. Das lässt sich nicht ausschließlich auf die Zunahme der verschiedenen Exportmärkte zurückführen, sondern auch auf die Nachfrage aus unseren Heimatmärkten. Was sind die Gründe für das zunehmende Interesse?
Bekanntermaßen schneiden Jersey Kühe hinsichtlich der in den Niederlanden geltenden Phosphat-Auflagen günstiger ab. Gemäß diesen Normen entsprechen fünf Jerseys vier Holstein Kühen. Aufgrund dieser Berechnung ist schon so mancher Milchviehhalter in den Niederlanden auf Jerseys umgestiegen. Dazu kommt, dass der Unterschied in Bezug auf die gesamten erbrachten Fett- und Eiweißmengen zwischen beiden Rassen bei normalen Leistungswerten immer geringer wird.
Die meiste Milch mit den höchsten Inhaltsstoffen pro kg Körpergewicht
Jerseys gehen effizient mit ihrem Futter um. Die Futteraufnahme in Kilogramm Futter im Verhältnis zum eigenen Körpergewicht ist ein einzigartiges Merkmal. Im Vergleich zu den verschiedenen Rassen, die in den Niederlanden gehalten werden, produzieren Jerseys je kg Körpergewicht die meiste Milch mit den höchsten Inhaltsstoffen.
US-amerikanische Studie
Aus einer US-amerikanischen Studie gehen folgende Erkenntnisse hervor, Unterschied zwischen einer HF Kuh und einer Jersey Kuh:
Die Studie belegt, dass 109 Jersey Kühe ebenso viel Käse produzieren wie 100 Holstein Kühe. Obwohl Jersey Kühe lediglich 74 % des Körpergewichts haben, produzieren sie 81 % der Milchmenge und dabei stoßen sie 80 % der Treibhausgase im Vergleich zu Holstein Kühen aus. Außerdem braucht eine Jersey Kuh 68 % des Wassers und 89 % Grünlandes im Vergleich zu einer Holstein Kuh. Damit wird belegt, dass Jersey Kühe durch eine bessere Verwertung auf effizientere Weise dieselbe Käsemenge produzieren (Capper, 2010).
Bessere Futterverwertung
Aus der Studie geht hervor, dass Jersey Kühe eine bessere Futterverwertung aufweisen als Holstein Kühe. Die Futteraufnahme ist niedriger und gleichzeitig ist die Verwertungsrate bei der Milchproduktion höher. Mit anderen Worten: die aufgenommene Energie ist niedriger und die für den Lebenserhalt und die Milchproduktion genutzte Energie ist bei einer Jersey Kuh höher als bei einer Holstein, wodurch der Anteil ungenutzter Energie geringer ist. Insgesamt ist eine Jersey damit ein besserer Futterverwerter. Das heißt, dass Jersey Kühe Raufutter effizienter in Milch umsetzen als Holstein Kühe.
Qualitäten und Schwächen
Welche weiteren Qualitäten besitzen Jersey Kühe? Es sind nicht nur die hohen Inhaltsstoffe, die für einen zusätzlichen Ertrag sorgen. Die Jersey Kühe verfügen über Qualitätsfundamente und harte Klauen, die in verschiedenen Haltungsformen gute Dienste leisten. Die Jersey weist auch weniger günstige Merkmale auf, wie ihr Restwert und ihre Ketose-Anfälligkeit. Diese gesamten Faktoren werden in einer SWOT-Übersicht dargestellt. Diese Informationen sind aus der Praxis hervorgegangen. Sie stammen von Leuten, die dazu übergegangen sind, Jerseys (oder beide Rassen) zu melken. Die Faktoren stützen sich dementsprechend nicht auf wissenschaftliche Quellen.