Gemeinsam sorgen wir für eine bessere Eutergesundheit
Zur Steigerung der Nutzungsdauer der Herden widmen wir unsere Aufmerksamkeit den drei wichtigsten Abgangsursachen mit dem Ziel, dass Kühe problemlos höhere Lebensleistungen erbringen. Probleme mit der Eutergesundheit können eine Ursache dafür sein, dass Kühe den Stall frühzeitig verlassen müssen. Für die Produktion von Milch ist ein gutes und gesundes Euter von wesentlicher Bedeutung. Die Eutergesundheit der niederländischen Milchkühe hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verbessert. Das ist zu einem erheblichen Teil der Genetik zu verdanken. Eine gute Eutergesundheit ist jedoch von zahlreichen Faktoren abhängig und größtenteils von einem guten Management.
Bullenwahl kann entscheidend sein
Die Widerstandsfähigkeit gegen Mastitis ist teilweise erblich bedingt und kann deshalb von der Zucht positiv beeinflusst werden. Bullen mit einem hohen Wert für die Eutergesundheit liefern Kühe, die seltener unter Euterentzündungen leiden, eine geringere Zellzahl aufweisen und damit zu weniger Problemen führen. Immer mehr Milcherzeuger entscheiden sich für Bullen mit guten Zuchtwerten für die Eutergesundheit, Zellzahl und Eutertiefe. Wenn man sich von Generation zu Generation bei der Bullenauswahl auf die Eutergesundheit fokussiert, wird eine erhebliche Verbesserung der Herde sichtbar.
Korrelation zwischen Eutertiefe und Euterentzündung
Aus Untersuchungen geht hervor, dass es eine starke Korrelation zwischen Kühen mit Euterentzündungen und einem tiefen Euter gibt. Indem man präventiv Bullen wählt, die Töchter mit einer niedrigeren Zellzahl, besseren Eutergesundheit und geringeren Eutertiefe liefern, verringert sich das Risiko einer Euterentzündung und erhöhten Zellzahl. Dabei bildet 100 den Durchschnitt. Alle Werte oberhalb von 100 verbessern die Zuchtergebnisse. Durch den Einsatz von Bullen, die hinsichtlich der Eutergesundheit einen Wert von mehr als 100 aufweisen, sinkt das Mastitis-Risiko in der folgenden Generation bereits um 5 %.
Hoher Wert für die Eutergesundheit
K.I. Samen hat eine Reihe interessanter Bullen, die hinsichtlich der Eutergesundheit hohe Werte aufweisen und zwar sowohl im Schwarz- wie auch im Rotbuntsegment. Es handelt sich um Bullen aus Kuhfamilien mit einer niedrigen Zellzahl, die genetisch eine gute Eutergesundheit vererben. Ein Bulle mit einem Zuchtwert in Höhe von 108 liefert Töchter, die in der Regel 3,5 % weniger Mastitis haben. Bullen wie Tobor (109), Kanheri (107) und Varys (106) weisen diesbezüglich überzeugende Werte auf und liefern Töchter mit gesunden Eutern, die weniger Aufmerksamkeit von den Milcherzeugern erfordern.
„Kühe ohne Euterprobleme erfordern weniger Aufmerksamkeit vom Milcherzeuger”
Hygienisches Arbeiten beginnt im Melkstand
Neben der genetischen Veranlagung sind noch weitere Faktoren von Bedeutung. Eine hygienische Arbeitsweise ist für den Erhalt gesunder Kühe und Euter wichtig. Es empfiehlt sich, beim Melken jeweils ein Eutertuch oder -papier je Kuh zu verwenden und die Melkzeuge nach dem Melken mit mindestens 75 Grad heißem Wasser durchzuspülen. Um zu verhindern, dass Bakterien in das Euter eindringen, werden die Striche in ein Mittel mit desinfizierender Wirkung getaucht bzw. damit besprüht. Außerdem kann man sich dafür entscheiden, Kühe mit hoher Zellzahl zuletzt zu melken.
Sauberer Stall und Liegeboxen
Die meisten Mastitis-Infektionen gehen aus der Umgebung hervor. Deshalb sollte man auf einen sauberen Stallboden und saubere Liegeboxen achten, indem sie täglich gereinigt werden. Auf diese Weise gelangt weniger Gülle in die Box, wodurch sich möglichst wenig Bakterien ansammeln und Infektionen vorgebeugt wird. Achten Sie dabei auf einen zweckmäßigen Boxenbelag und streuen Sie bei Bedarf Kalk, um die Feuchtigkeit aus den Boxen zu absorbieren und erneuern Sie die Einstreu regelmäßig.
Erfolgreiches Trockenstellen durch konsequentes Vorgehen
Auch während der Trockenstellung ist die Beachtung der Hygienevorgaben äußerst wichtig, da Kühe gerade zu Anfang der Trockenstellung sehr infektionsanfällig sind. Gute Hygiene der Unterbringung, eine wohlüberlegte Vorbereitung und eine konsequente Vorgehensweise beim Trockenstellen bilden die Erfolgsfaktoren für das Trockenstellungsmanagement im Hinblick auf die Eutergesundheit. Der Zucht- und Milchviehbetrieb K.I. Samen schenkt der Vorbeugung von Euterinfektionen während der Trockenstellung der Kühe große Aufmerksamkeit. Auf der folgenden Seite stellt Ralph Engelen den Trockenstellungsprozess dar, der auf dem Hof gemäß einem festen Protokoll erfolgt.
Interessiert an der Trockenstellungsstrategie bei der Zucht- und Milchviehfarm K.I. Samen? In diesem Artikel erläutert Ralph Engelen den Trockenstellungsprozess, der auf dem Hof mit einem festen Protokoll durchgeführt wird.
Eine ausgezeichnete Eutergesundheit der Kühe hat für den Milchviehhalter vielfältige Vorteile:
- Verbesserte Milchqualität: Kühe mit einem gesunden Euter produzieren in der Regel hochwertigere Milch.
- Gesteigerte Milchleistung: Die Milchleistung der Kühe kann durch Euterbeschwerden (wie u.a. Mastitis) und die damit einhergehenden Schmerzen beeinträchtigt werden.
- Kosteneinsparung: Mastitis und weitere Euterbeschwerden können zusätzliche Kosten für Behandlungen verursachen.
- Geringerer Arbeitsaufwand: Der Milcherzeuger kann den Arbeitsaufwand, der für die Behandlung kranker Kühe anfällt, senken.
- Längere Nutzungsdauer der Kuh: Der Milchviehhalter kann die Milchleitung und die genetischen Eigenschaften der Kuh länger nutzen und es gibt einen geringeren Remontierungsbedarf.